G.P. TELEMANN Suite in D-Dur, TWV 55:D6
E.F. DALL’ABACO Concerto in g-Moll, Op. 2 Nr. 5
R.I. MAYR Salve regina & Venite gentes aus Sacri concentus Psalmorum, Antiphonarum
für Sopran, 2 Violinen, Viola, Viola da gamba & B.c.
G. TARTINI Concerto in D-Dur für Viola da gamba, Streicher & B.c.
Ist heute von einem Konzert die Rede, denken wir sogleich an eine musikalische Darbietung vor Publikum, doch verbirgt sich hinter diesem Wort lateinischen Ursprungs weit mehr: Im Frühbarock – ab ca. 1600 – tauchte erstmals die Bezeichnung stile concertato auf; gemeint war damit ein musikalischer Stil, der sich auf einen dialogischen Wechsel von Stimmen oder Instrumentengruppen begründet. Dieser Wechsel wiederum ist zweierlei Gestalt: ein Wettstreit gegeneinander, zugleich das Bestreben nach einem harmonischen Miteinander.
In einem Wettstreit ganz anderer Art befanden sich um 1700 auch die europäischen Musikzentren: Zwei Lager standen sich teils unversöhnlich gegenüber. Da gab es die Verfechter des italienischen Stils – gekennzeichnet durch die charakteristische Gestaltung der solistischen Sonate und die Einführung des Concerto grosso als eigene Gattung – als dessen Wegbereiter durchaus Arcangelo Corelli (1653-1713) bezeichnet werden kann. Demgegenüber stand der französische Stil, der dem Tanz besondere Bedeutung beimaß und federführend von Jean-Baptiste Lully (1632- 1687) geprägt wurde.
Als einer der wichtigsten Brückenbauer zwischen den beiden Stilen kann zweifellos Georg Philipp Telemann (1681-1767) genannt werden, jener deutsche Komponist, der das Beste beider Welten in seiner Musik zu vereinen wusste und somit maßgeblich zur Entstehung des „vermischten Geschmacks“ beitrug.
Der deutsche Violinist und Komponist Rupert Ignaz Mayr (1646-1712) war zwar selbst nie in Paris gewesen, dennoch beherrschte er die französische Tonsprache perfekt – wie seine Instrumentalmusik belegt. Seine Vokalwerke hingegen sind dem italienisch beeinflussten, süddeutschösterreichischen Kirchenstil des mittleren 17. Jahrhunderts verpflichtet und zeichnen sich durch feinfühlige Textbehandlung und klangschöne Instrumentation aus.
Als ständiges Mitglied der Hofkapelle in Modena lernte der italienische Komponist Evaristo Felice Dall’Abaco (1675-1742) die Opern und Oratorien der spätvenezianischen Schule kennen, kam aber auch schon früh mit dem französischen Stil in Berührung, da der Franzose Giovanni Battista D’Ambreville die Hofmusiken in Modena zu leiten pflegte.
Der Stil Giuseppe Tartinis (1692-1770), italienischer Violinvirtuose und Komponist, basierte zunächst auf dem seiner Vorbilder Corelli und Vivaldi. Bald schon emanzipierte er sich von diesen und entwickelte einen eigenständigen Stil, der sich vor allem in den kantablen langsamen Sätzen manifestierte, dennoch eher barock als vorklassizistisch geprägt war.
Xenia Puskarz Thomas – Mezzosopran
ORQUESTA BARROCA DE SEVILLA
Ignacio Ramal, Leo Rossi – Violine
José Manuel Navarro – Viola
Mercedes Ruiz – Cello
Miguel Rincón – Laute
Ventura Rico – Violone
Alejandro Casal – Cembalo
Friederike Heumann – Viola da gamba & Leitung